Normalität, Solidität, Qualität

Senftenberg, 13.10. 2011

Normalität, Solidität, Qualität

Auszüge aus der Rede des Präsidenten der HS Lausitz, Herrn Prof. Dr. Schulz,
anlässlich der Jubiläumsfeier der HSL am 7.10.2011

Zu Demokratie und die Zeit, in der die Auflösung des FB Wirtschaftswissenschaften erfolgte und in der das Recht auf freie Wahlen durch die damalige Präsidentin, Frau Brigitte Klotz, eingeschränkt wurde (mehr zu diesem Thema)

„Zudem war ein Teil der Hochschule mit der internen Ausgestaltung der Selbstverwaltungsprozesse unzufrieden und ein neuer Rektor, Prof. Kruscha, trat an mit dem Versprechen, mehr Demokratie zu wagen. Leider stellte sich schnell heraus, dass das mit dem Demos, dem Hochschullehrervolk so eine Sache ist, insbesondere wenn notwendige strukturelle Veränderungen anstehen. Dennoch gilt auch Herrn Kruscha Dank für die angestoßene Diskussion, […] , den versuchten Selbst- oder Neufindungsprozess der Hochschule  […] .
Allerdings konnte die Hochschule ihre innere Krise […]  nur auf der Grundlage des neuen Hochschulgesetzes und mit der Wahl einer Frau als Präsidentin beendigen. Ihnen, liebe Frau Klotz, meinen herzlichen Dank für die Bereitschaft in einer schwierigen Zeit das Amt zu übernehmen und mit all den ach so bescheidenen Professoren beherzt und erfolgreich die Bologna-Reform umzusetzen„.

Anm.: Man kann auch nonverbal kommunizieren. Film ansehen

Zu Veränderungsprozessen in der Hochschule:

„… es gibt einen ausgesprochenen Sinn für pragmatische Lösungen in der Zusammenarbeit – hat vielleicht mit dem hohen Anteil von Ingenieuren zu tun …“

„… es gibt hier keine ständigen Grabenkämpfe, es gibt auch keine festgelegten Abstimmungsblöcke. Hier gibt es durchaus die Chance in einem Prozess mit Argumenten zu überzeugen, ohne Spiegel und andere Dinge. Also das funktioniert in der Hochschule hervorragend“.

Anm.: In demokratischen Prozessen entscheiden nur Mehrheiten, egal wie man sie gewinnt – mit oder ohne Argumenten.


Zur Fakultätenbildung:

„Da die Fakultätenbildung kein Selbstzweck war, sondern zur besseren Sichtbarkeit der Lehr- und Forschungskomptetenzen der Hochschule beitragen sollte, muss die Bildung von Instituten folgen, die fächerübergreifend diese Forschungskompetenzen bündeln und stärken“.

Anm.: Nach § 69 BbgHG umfassen Fachbereiche oder Fakultäten „verwandte und benachbarte Fachgebiete. Größe und Abgrenzung der Fachbereiche müssen gewährleisten, dass die dem Fachbereich obliegenden Aufgaben angemessen erfüllt werden können“.


Zum Verhältnis Lehre zu Forschung:

„Es bleibt nicht aus, dass die Forschungsthematik bei Berufungen künftig stärker gleichberechtigt neben der Lehrkompetenz stehen muss … Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften gehen hierbei gerade einen umgekehrten Weg zu den Universitäten, bei denen die Lehrkompetenz stärker neben die Forschungskompetenz tritt“.