Leistungsnachweise

Anforderungen bei Leistungsnachweisen

Leistungsnachweise geben Ihnen die Möglichkeit, den jeweils eigenen Leistungsstand zu überprüfen.

Klausuren im Rahmen der Marketing-Lehrveranstaltungen umfassen 90 Minuten. Sie bestehen überwiegend aus offen formulierten Fragen, die alle zu bearbeiten sind. Meist werden auch einige Multiple-Choice-Fragen gestellt. Von 3 – 5 Antwortalternativen ist immer nur eine richtig. Bei nicht bestandender Klausur wird die Nachprüfung zu Beginn des nachfolgenden Semesters durchgeführt.

Hausarbeiten sind im Vergleich zur Bachelor- oder Masterarbeit weniger zeitaufwendig und kürzer, und weil sie in einer früheren Phase des Studiums anfallen, auch weniger anspruchsvoll. In diesem Sinne handelt es sich um Bachelor- oder Masterarbeiten im Kleinen und eine Übung zur Vorbereitung auf die „große“ Abschlussarbeit, die ein wichtiger Teil der Abschlussprüfung darstellt und die erste wesentliche wissenschaftliche Arbeit des Akademikers darstellt.

Referate werden mündlich vorgetragen und sollen i.d.R. nicht länger als 10 Minuten dauern. Für die Zuhörer ist zusätzlich ein einseitiges Handout anzufertigen, in dem die zentralen Inhalte des Vortrages zum Nachlesen aufgeführt sind.

Praktikumsberichte beinhalten eine ausführliche Darstellung der Tätigkeitsgebiete sowie eine kritische Reflexion des bisherigen Studienverlaufes und seiner Inhalte vor dem Hintergrund der wahrgenommenen Anforderungen der Praxis. Arbeitsbeispiele, Fallstudien und andere Materialien können den Praktikumsbericht ergänzen.

Projektberichte stellen eine inhaltliche und praktische Auseinandersetzung mit einer Problemstellung und deren Lösung dar. Ihr Umfang ist themenabhängig. Die Arbeit hat drei wesentliche Gliederungspunkte zu umfassen: Problemdarstellung, Herangehensweise an die Problemlösung inklusive der anwendbaren wissenschaftlichen Theoriegrundlagen, Problemlösung.

Die Bachelor-/Master-Thesis ist der anspruchsvollste, umfangreichste und wichtigste Leistungsnachweis in Ihrem Studium. Deshalb werden hier auch strengere inhaltliche und formale Maßstäbe angelegt als an die anderen schriftlichen Arbeiten.

Allgemeine Gestaltungshinweise

Hausarbeiten, Referate, Praktikums- und Projektberichte und die Bachelor-/Master-Thesis unterscheiden sich nur graduell im inhaltlichen Niveau und im Umfang. Für alle schriftlichen Arbeiten, unabhängig davon, ob es sich um eine Hausarbeit oder einen Projektbericht handelt, gelten die gleichen formalen Anforderungen. Bei der Bachelor-/Master-Thesis sind einige zusätzliche, durch die Prüfungsordnung festgelegte, Kriterien zu beachten (u.a. Titelblattgestaltung, ehrenwörtliche Erklärung).

Eine konsequente Marketingorientierung zeigt sich auch in Form und Inhalt Ihrer erbrachten Leistungsnachweise.

Der Zugang zu dem Verständnis, was als „gute Form“ und „guter Inhalt“ einer Arbeit gilt, wird erleichtert, wenn Sie diese als „Produkte“ auffassen, die der Befriedigung von Bedürfnisse und Wünsche ihrer Abnehmer dienen.

Ein Produkt umfaßt mehrere Leistungen bzw. Ebenen, die in ihrer Gesamtheit den Wert des Angebotes für den Abnehmer ausmachen.

Formale Anforderungen: „Form follows function“

Der erste Eindruck eines Produktes wird durch sein Äusseres geprägt. Maßgebendes Gestaltungskriterium bei schriftlichen Arbeiten ist dabei die Leserfreundlichkeit (i.S. einer Kundenorientierung). Dies bedeutet, dass einige formale Kriterien bei der Anfertigung Ihrer Leistungsnachweise zu beachten sind.

Dazu gehört zunächst einmal, dass die Arbeit über ein Deckblatt sowie ein Inhalts- und Literaturverzeichnis verfügt, die Seiten fortlaufend numeriert sind und sich der Text durch eine fehlerlose Rechtschreibung und Zeichensetzung auszeichnet. Tabellen und Abbildungen, auf die im Text häufig hingewiesen wird, sind in den Text einzufügen, zu beschriften und möglichst auch fortlaufend zu numerieren und dienen so dem Leser als wichtige Orientierungshilfe. Eine Bachelor-/Masterarbeit muss zudem eine ehrenwörtliche Erklärung enthalten.

Gliederung
Der Text sollte dekadisch gegliedert sein (z.B. 1., 1.1., 2. etc.). Eine Untergliederung muss mindestens aus zwei Punkten bestehen. Wenn es beispielsweise 2.1. gibt, dann muss es zwangsläufig auch 2.2. geben. Auf der nächsthöheren Gliederungsebene (hier: 2.) darf dann jeweils kein Text geschrieben werden.

Seitennummerierung
Die Seiten vor und nach dem Textteil sollten fortlaufend mit römischen Zahlen nummeriert werden. Nur der Textteil wird mit arabischen Zahlen durchnummeriert.

Tabellen und Abbildungen
Alle im Textteil verwendeten Tabellen (Tab.) und Abbildungen (Abb.) sind durchzunummerieren, mit einem Titel zu versehen und mit den entsprechenden Seitenzahlen im Tabellen- bzw. Abbildungsverzeichnis aufzunehmen.

Beispiel:
[Abbildung]
Abb. 7: Elemente der Konkurrenzanalyse (Dillerup 2006, S. 228)

Abkürzungen sind nur zulässig, wenn sie fachspezifisch üblich sind. Eigene Abkürzungen dürfen nicht verwendet werden.

Quellenangaben
Fremde Quellenangaben müssen als solche kenntlich gemacht werden, wobei eine Kurzzitierweise zu wählen ist:

Wird im Text auf Literaturquellen zurückgegriffen, so ist die entsprechende Quellenangabe gleich im Anschluss an den übernommenen Inhalt in runden Klammern in den Text zu stellen Dabei wird zunächst der Nachname des Verfassers angeführt, dann das Erscheinungsjahr und – sofern sich der Hinweis auf eine konkrete Seiten bezieht – auch die jeweilige Seitenzahl. Bezieht sich die Quellenangabe auf mehr als eine Seite, so folgt unmittelbar nach der Seitenzahl „f.“ bzw. „ff.“ (für mehr als eine folgende Seite). Bei direkten Zitaten sind die wörtlichen Entlehnungen im Textteil in Anführungszeichen zu setzen.
Die vollständige Angabe der Literaturquelle erfolgt erst im Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit.

Haben bis zu drei Autoren die Quelle verfasst, so werden im Text alle Autoren angegeben und mit Semikolon voneinander getrennt. Wurde die Quelle von mehr als drei Autoren verfasst, so wird im Text nur der erste Autor mit dem Zusatz „et al.“ genannt. Zwei Autoren bzw. der zweite und dritte Autor können durch das „&“-Zeichen voneinander getrennt werden.

Haben Autoren oder das gleiche Autorenteam in der gleichen Reihenfolge in einem Jahr mehrere Titel veröffentlicht, so ist dies ist durch einen kleinen Buchstaben (beginnend mit „a“), der sich unmittelbar an die Jahreszahl anschließt, anzuzeigen und entsprechend im Literaturverzeichnis aufzulösen.

Beispiele indirektes Zitat (Bsp. ohne Angabe der Seitenzahl):
• Die affektive Komponente wird als Bewertung der Einzelmeinungen operationalisiert, und als Evaluation bezeichnet (Fishbein & Ajzen, 1975).
• Kleinen (1986) ermittelte fünf Faktoren des subjektiven Eindrucks.
• Im Restaurant bewirkt schnelle Musik schnelleres Essen (Roballey et al. 1985).
• Einige Studien konnten eine bessere Erinnerung an musikunterlegte Werbung feststellen als an musikfreie Werbung (Boltz, Schulkind & Kantra 1991; Edell & Keller 1989).

Beispiel direktes Zitat (immer mit Angabe der Seitenzahl):
„Freizeit ist eine Zeit, in der man für etwas frei ist.“ (Opaschowski 1997, S. 31)

Beispiele für mehrere Veröffentlichungen von Autoren in einem Jahr:
• Hinsichtlich des zeitlichen Werbeeinsatzes lassen sich drei Formen unterscheiden (Bruhn 2005a).
• Die Aufgabenbereiche sollten klar abgegrenzt sein (Bruhn 2005b).

Literaturverzeichnis
Im Literaturverzeichnis sind alle verwendeten Quellen in alphabetischer und chronologischer Reihenfolge der Autoren aufzuführen. Bei mehreren Werken eines Autors wird nach dem Erscheinungsjahr, beginnend mit dem ältesten Werk, geordnet.
Nach der Nennung des Autors und der Angabe der Jahreszahl ist der Titel der Publikation anzugeben, gefolgt vom Erscheinungsort und dem Verlagsnamen.

Beispiele bei selbstständigen Büchern und Schriften:
• Bebey, F. (1975): African music: a people`s art. Westport, CT: Lawrence Hill.
• Kirchgeorg, M., Dornscheidt, W., Giese, W, Stoeck, N. (2003): Handbuch Messemanagement. Wiesbaden: Gabler.

Bei Beiträgen in Sammelwerken:
• Zentes, J. (2002b): B2B-Marktplätze: Neuorientierung der Hersteller-Handels-Beziehungen. In: Böhler, H. (Hrsg.): Marketing-Management und Unternehmensführung. Stuttgart: Schaeffer-Poeschel, 593-609.

Bei Aufsätzen in Zeitschriften und Zeitungen folgt nach dem Namen der Publikation die Jahrgangsangabe, ggf. gefolgt von der in Klammern eingeschlossenen Heftnummer sowie die Seitenzahl.

Beispiele:
• Bierley, C., McSweeney, F. K. & Vannieuwkerk, R. (1985): Classical conditioning of preferences for stimuli. In: Journal of Consumer Research, 12, 316-323.
• Gwinner, K., Eaton, J. (1999): Building Brand Image Through Event Sponsorship: The Role of Image Transfer. Journal of Advertising, 28 (4), 47-57.
• Gardner, M. P. & Strang, R. A. (1983): Consumer response to promotions: Some new perspectives. In: Bagozzi, R. P. & Tybout, A. (Hrsg.): Advances in Consumer Research, Vol. 10. Ann Arbor, MI.: Association for Consumer Research, 532-539.

Internet-Seiten und Artikel im Internet sollten innerhalb des Textes aus Vereinfachungsgründen nur die Domainadresse angegeben werden (z.B. www.absatzwirtschaft.de). Im Literaturverzeichnis ist dann hierzu der komplette Link aufzuführen, auf den sich diese Quellenangabe bezieht.
Wird auf eine Domain mehrfach verwiesen, so ist die Quellenangabe innerhalb des Textes durchzunummerieren, z.B. www.absatzwirtschaft.de-1.

Besondere Hinweise:
• Bei mehr als einem Erscheinungsort ist die Nennung des ersten Erscheinungsortes mit dem Vermerk u.a. (= und andere) vorzunehmen.
• Kann kein Verfasser angegeben werden, so beginnt die Quellenangabe mit o. V. (= ohne Verfasser).
• Kann kein Erscheinungsort angegeben werden, so ist der Vermerk o. O. (= ohne Ort) zu verwenden.
• Kann kein Erscheinungsjahrgang angegeben werden, so ist der Vermerk o. Jg. (= ohne Jahrgang) zu verwenden.
• Kann kein Erscheinungsjahr angegeben werden, so ist der Vermerk o. J. (= ohne Jahr) zu verwenden.

Wird eine Zeitschrift oder eine Zeitung mehrmals aufgeführt, so kann eine offizielle Abkürzung verwendet werden (z.B. beim Journal of Consumer Research: JoCR). In diesem Fall ist die Abkürzung in das Abkürzungsverzeichnis aufzunehmen.

Sind bei Zeitschriften die Seitenzahlen der einzelnen Ausgaben innerhalb eines Jahrgangs durchgehend nummeriert, kann der Vermerk der Heftnummer entfallen.

Textgestaltung
Für eine gute Lesbarkeit der Arbeit sollte kein zu geringer Zeilenabstand gewählt werden sowie der linke und rechte Rand ausreichend groß bemessen sein. Bei der Bemessung des Blattrandes sollten Sie das Kriterium der Lesbarkeit nicht vergessen. Zu lange Zeilen sind schwer zu lesen. Es ist ihnen freigestellt, sich auch für ein zweispaltiges Layout zu entscheiden.

Blocksatz sieht auf den ersten Blick ansprechend aus, erschwert aber auch die Lesbarkeit, insbesondere, wenn der Text nicht ausreichend getrennt wurde.

Die Schriftgröße sollte in der Regel zwischen 10 und 12 Punkt liegen. Wofür Sie sich entscheiden, hängt wesentlich von dem gewählten Font ab.

Auf Fußnoten sollte verzichtet werden, weil sie den Lesefluss unterbrechen und inhaltlich meist nicht sinnvoll sind: Entweder sind die Anmerkungen so wichtig, dass sie in den fortlaufenden Text gehören, oder sie sind überflüssig, so dass ganz auf sie verzichtet werden kann. In Ausnahmefällen können ergänzende Erläuterungen in den Anhang der Arbeit übernommen werden, wo auch statistische Daten, Gesprächsprotokolle, Fragebögen und sonstiges dokumentarisches Material ihren Platz haben.

Der Umfang schriftlicher Arbeiten richtet sich ausschließlich nach der Art und Komplexität der behandelten Thematik. Wenn Sie in einer Bachelor-/Masterarbeit alles Notwendige auf 20 Seiten darstellen können, sollten Sie nicht krampfhaft versuchen, auf eine höhere Seitenzahl zu kommen, und wenn dazu 200 Seiten sinnvoll sind, sollten Sie nicht zögern, diese auch ohne Kürzungen abzugeben. Entscheidend für die Beurteilung Ihrer Arbeit ist ausschliesslich die inhaltliche Qualität und nicht deren Umfang.

Fügen Sie Ihrer Arbeit eine „Executive Summery“ bei. In ihr stellen Sie stichwortartig die wichtigsten Handlungsempfehlungen aufgrund der Ergebnisse ihrer Arbeit dar. Der Umfang dieser Zusammenfassung sollte eine Seite nicht übersteigen.

Inhaltliche Anforderungen

Wenngleich der erste Eindruck einer schriftlichen Arbeit durch ihre formgebenden Merkmalen geprägt wird, so ist für den wahrgenommenen Wert des „Produktes“ letztlich die (inhaltliche) Qualität oder „Funktionstüchtigkeit“ ausschlaggebend. Bei schriftlichen Arbeiten manifestiert sich diese Qualität in der Summe von Eigenschaften, die sich mit Begriffen wie „Wissenschaftlichkeit“, „kritischer Reflexion“, „Problemlösungsgehalt“ , „Eigenständigkeit“, „inhaltliche Tiefe“ u.a. beschreiben lassen.

Die wissenschaftliche Qualität Ihrer Arbeit kommt vor allem dadurch zum Ausdruck, indem Sie deutlich machen, dass Sie die während ihres Studiums theoretisch erworbenen Kenntnisse unter Rückgriff auf wissenschaftlicher Methoden und Techniken für die Lösung praktischer Marketingprobleme fundiert, umfassend und systematisch übertragen und anwenden können. Dies beinhaltet die Fähigkeit, betriebswirtschaftliche Probleme und Phänomene zu erkennen und zu analysieren, die Aneignung und Vertiefung von Fachwissen unter Anwendung wissenschaftlicher Arbeitsmethoden, insbesondere der Literaturrecherche und der Auseinandersetzung mit dem Stand der Forschung.

Einer der am häufigsten auftretende Mangel bei Referaten, Hausarbeiten und Bachelor-/Masterarbeiten ist der fehlende Mut zur eigenen Meinung. Auch wenn es manchmal schwierig erscheinen mag, der Literaturmeinung eine eigene Auffassung entgegenzustellen, so sollte der Leser doch wenigstens erfahren, wie Sie selbst dazu stehen. Eine mangelnde Eigenständigkeit des Denkens drückt sich in einem „Verstecken“ hinter der Literatur aus. Nachdem man zahlreiche, teilweise auch divergierende Literaturmeinungen gegenüber gestellt hat, sollte man zumindest zum Abschluß selbst „Farbe bekennen“.

Zu einer guten Bearbeitung eines Themas gehört auch die Unterscheidung zwischen unwichtigen und wichtigen Aspekten eines Problems, die Herausstellung der zentralen vor den nur ergänzenden Argumenten, sowie die Auswahl der wegweisenden Literatur aus der Fülle der recherchierten Publikationen. Unzureichende Literaturrecherchen zeigen sich durch eine Heranziehung nur älterer Quellen, der Beschränkung auf Lehrbuchliteratur, wenn es auch Monographien gibt, oder der Verarbeitung nur deutschsprachiger Werke, wenn Besseres in Englisch existieren. Die Sorge, durch Werten und Selektieren, dem Leser bzw. Prüfer nicht ausreichend deutlich machen zu können, dass man sich intensiv mit dem Thema beschäftigt hat, ist unbegründet.

Internetquellen sind in wissenschaftlichen Arbeiten grundsätzlich nicht zitierfähig! Ausnahmen sind möglich, wenn beispielsweise statistische Daten, Praxisbeispiele u.ä. nur im Internet verfügbar sind.

Im Übrigen wird auf die geltenden Prüfungsordnungen des Studiengangs Betriebswirtschaftslehre verwiesen.