Nachbetrachtungen einer Diplomarbeit

„Bei einem Teil der Beiträge dieser Arbeit kommt es zu inhaltlichen Überschneidungen. Diese wurden absichtlich nicht beseitigt, und zwar aus folgenden Gründen:

Erstens stellen die einzelnen Texte jeweils einheitliche Gebilde dar, die zumeist in kurzer Zeit, quasi „in einem Zug“ geschrieben wurden. Daraus resultiert eine stilistische Homogenität der einzelnen Beiträge, die durch nachträgliche Eingriffe zerstört würde.

Zweitens stellen alle Texte, so wie sie jetzt abgedruckt werden, jeweils ein inhaltlich abgeschlossenes Ganzes dar, so dass sie ohne Weiteres auch unabhängig voneinander und in beliebiger Reihenfolge gelesen werden können.

Schließlich, drittens, betreffen sämtliche Überschneidungen wichtige Themen und Aspekte, so dass es nur von Vorteil ist, wenn diese aus unterschiedlichen Perspektiven gesehen und auf unterschiedlichem Abstraktionsnniveau behandelt werden.

[…]

Der Autor maßt sich keinesfalls die Behauptung an, mit dieser Arbeit einen überaus wertvollen Beitrag zur kontrovers diskutierten Problematik geleistet zu haben, […]

Ferner sei noch erwähnt, dass die Anfertigung dieses Werkes einem gigantischem Selbstversuch gleich kam, zu dessen Umfang nicht nur die bewusste Wahrnehmung und Auswertung der Hintergrundmusik von durch den Autor besuchten und beschallten Warenhäusern und Restaurants, sondern auch die Erkenntnisse, die sich während der Niederschrift durch beiläufiges Musikhören, verifizieren ließen, gehörten.

Zur Lösung grammatikalischer beziehungsweise rhetorischer Probleme eignete sich laut Selbstversuch im Besonderen das „Konzert für Klavier und Orchester Nr.1 in b-Moll, opus 23“ von Peter Tschaikowski, wohingegen dem reinen Tippen der Arbeit „Die tragische Overtüre, opus 81″ von Johannes Brahms besonders zuträglich war. Funktionelle Musik diente wahrscheinlich erstmalig bewusst der Erstellung einer Diplomarbeit. Insofern kann dieses Werk richtungsweisend für künftige Diplomanden gelten. Bezug nehmend auf die im Vorwort formulierte Problematik Betriebswirt oder (und) Konsument, bleibt noch anzumerken, dass der Autor den erhofften Abschluss des Selbstfindungsprozesses noch nicht vermelden kann.

Abschliessend möchte der Autor noch um Verständnis für seinen Hang zur poetischen Rhetorik und seine reichhaltigen philosophischen Exkurse bitten, die dem gesamten Werk einen Hauch von Belletristik verleihen.“

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